16.10.2019: Antrag "Mehr Wildblumenwiesen auf kommunalen Flächen"


Antrag "Mehr Wildblumenwiesen auf kommunalen Flächen"

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Gemeinderat möge beschließen:

Mehr Wildblumenwiesen auf möglichen kommunale Flächen in Nottuln zum Artenschutz wachsen lassen.
Seit 1989 haben wir katastrophale 75 Prozent der Biomasse bei Fluginsekten verloren.
Auch in Nottuln, entlang von Feldwegen und Straßen, in Teilbereichen der öffentlichen Parkanlagen, der Promenade, sowie rund um Gebäude der öffentlichen Hand sind Maßnahmen möglich, die dazu beitragen können, das Insektensterben zu stoppen.

Schaut man sich die bisherige Pflege zum Beispiel an Behörden, öffentlichen Gebäuden, aber auch an Schulen, etc. an, sieht man sofort:
Fast überall werden einheitliche Grasmischungen eingesät und regelmäßig gemäht - damit es hübsch und gepflegt aussieht. Aber kurz gemähte, artenarme Grasflächen sind ökologisch wenig wertvoll, da sie von Insekten wie Bienen und Schmetterlingen kaum genutzt werden können.
Dagegen sind flächendeckende Wildblumenwiesen aus heimischen Pflanzenarten nicht nur ökologisch ein Gewinn, sondern auch kostentechnisch und optisch.

Die Wildblumenmischungen sind mehrjährig (bis zu fünf - sieben Jahre), werden erst ab September mit kleinen Aussparungen gemäht und sind daher sehr pflegearm. Die kleinflächigen Aussparungen bei der Mahd dienen Insekten und anderen Tieren im Winter als Quartier und Nahrungsquelle.

Daher beschließt der Rat der Gemeinde Nottuln in der nächst möglichen Ratssitzung hiermit, alle geeigneten Rasenflächen rund um unsere Behörden, Schulen, Parks, Promenade, usw. in Wildblumenwiesen zu verwandeln, erst ab September zu mähen und 30% (alternativ anderer Prozentwert, z.B. 40% / 50%) dieser Flächen sogar erst im Folgejahr zu mähen.

Neben Flächen der öffentlichen Hand sind auch andere Grundstückseigentümer wie die der Bürgerinnen und Bürger sowie von unseren Unternehmen herzlich aufgerufen, ihren Rasen ebenfalls in Wildblumenwiesen zu verwandeln (regionale, heimische Mischungen z.B. über naturgarten.org).

Begründung:
Am Himmel sehen wir mehr graue Flugzeug-Kondensstreifen als bunte Schmetterlinge. An der Auto-Windschutzscheibe kleben kaum noch Insekten, weil es immer weniger Tiere in unserer menschlich überprägten Umwelt gibt.
Wir sollten nicht warten bis Berlin eine Entscheidung zugunsten unserer Natur trifft – sondern mit gutem Beispiel vorangehen.
Wenn wir jetzt nicht aktiv werden und bereit sind, auf unseren regelmäßig gemähten Rasen in Nottuln zu verzichten und stattdessen Wildblumenwiesen eine Chance geben, wann dann?

Mit freundlichen Grüßen
Martin Uphoff
Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

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