Lokale Energiewende

Klimaschutz - Wir wollen die lokale Energiewende

Wir alle wissen, dass der Klimawandel zu weit fortgeschritten ist, als dass wir uns noch lange Diskussionen erlauben können. Im April 2021 sind die Kohlendioxid/CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre auf einem traurigen Rekordwert[1] mit 420 ppm (auf eine Million Moleküle in trockener Luft kommen 420 Moleküle CO2) – der höchste Stand seit Millionen von Jahren.

In Anbetracht dieser dramatischen Entwicklung wäre ein sofortiger Ausstieg aus fossilen Brennstoffen notwendig hin zu erneuerbaren Energien. Systeme, die überschüssige Energien speichern und abrufbar sind, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, sind der Schlüssel zur Versorgungssicherheit in Deutschland. Hierzu gibt es bereits viele Lösungsansätze.

Windkraftanlagen z.B. werden oft abgestellt, wenn genügend Strom vorhanden ist. Wenn wir sie weiterlaufen ließen, könnten wir mit dieser Energie grünen Wasserstoff herstellen – auch eine Option bei überschüssigem Strom aus Photovoltaikanlagen. Natürlich wäre es möglich, grün erzeugten Wasserstoff über den Außenhandel einzuführen, wie Peter Altmaier es vorschlägt. Dann müssen wir aber neben unserer Abhängigkeit erhebliche Transportkosten sowie einen hohen Anteil an den weltweiten Treibhausgasen durch die Schifffahrt dazurechnen. Es ist also notwendig, dass wir uns Strategien überlegen, die uns ein Handeln vor Ort und jetzt möglich machen.

Das Thema Energiegewinnung drängt – mehr als je zuvor!

Was können wir hier in Nottuln tun?

  • Solarstrom

Photovoltaikanlagen liefern klimafreundlichen und günstigen Strom. Mit dem Solarpark an der A43 und der geplanten Solaranlage auf der Sporthalle allein ist es nicht getan. Klimaneutralität bis 2030 ist nur zu erreichen zusätzlich mit einer Solardachpflicht auf Neubauten; d.h. nicht nur für gewerblich genutzte Gebäude und Großparkplätze, sondern auch für das Dach eines jeden privaten Wohngebäudes. Diese Vorschrift muss auch für größere Dachsanierungen gelten.

  • Windkraft

Wir sind alle in diesen Zeiten dringend gefordert, alt Gewohntes über Bord zu werfen und uns Neuem zu öffnen. Dazu gehört unbedingt eine Entscheidung für die Gewinnung von Energie aus Windkraftanlagen – auch hier in Nottuln! Denn was nützt uns ein freier Blick über die Landschaft? Die jährlich zunehmende Hitze wird enorme Auswirkungen auf die Felder haben und damit auch auf uns Verbraucher. Die Baumberge werden, wenn wir so weitermachen, nur noch Berge sein.

Die Vorteile überwiegen ganz klar den Nachteilen oder eventuellen Nebenwirkungen. Wir verbieten ja auch nicht den Straßenverkehr, weil er die Luft verschmutzt, Wildtiere und Menschen verletzt und auch tötet. Überall gibt es stark frequentierte Straßen, die einen Mindestabstand zur Wohnbebauung nicht einhalten, für eine hohe Lärmbelastung sorgen und schlechte Luftqualität. Obwohl wir uns dessen bewusst sind, nehmen wir diese Verminderung an Lebensqualität seit Jahrzehnten hin.

Es muss gesetzliche Rahmenbedingungen geben, auch zum Weiterbetrieb und Ersatz von Windenergieanlagen/Repowering nach Förderende – Windenergieanlagen sind bisher für eine Lebensdauer von etwa 25 Jahren ausgelegt.

  • Wärmeenergie

Dringend müssen wir zu einem Energieträgerwechsel kommen, weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien sowohl für Bestands- als auch für Neubauten. Eine nachhaltige Energieversorgung von Wohngebieten kann durch Wärmepumpen, Holzheizungen und Brennstoffzellen erreicht werden oder auch durch überschüssigen Strom aus Windenergie – Tauchsieder-Prinzip.  

Unser Ziel sollte es sein, Probleme nicht weiter in die Zukunft zu verlagern, sondern die Welt für unsere Kinder und Kindeskinder lebenswert zu erhalten.


[1] Messungen der ältesten Kohlendioxid-Messstation der Welt auf der Insel Big Island auf Hawaii