BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Nottuln

Stellungnahme Grundschule Darup

Die Grundschule Darup gehört zu den beliebten Schulen im Gemeindegebiet. Dort wird eine so gute Arbeit gemacht, dass auch außerhalb von Darup Eltern gerne ihre Kinder dort anmelden. Wir können in der Gemeinde stolz auf die Arbeit sein, die in dieser Schule geleistet wird. Schon vor dem Brand hat die Gemeinde Nottuln regelmäßig in die Daruper Schule nach ihren Möglichkeiten investiert, sodass es zwar in der einen oder anderen Ecke kniff, aber insgesamt alle mit Ihrer Schule zufrieden waren. Ein erhöhter Investitionsbedarf wurde von allen Beteiligten nicht gesehen.

Der Schulbrand der gerade neu gedeckten Schule ist einschneidend. Durch die Versicherungssumme ist der Neubau der Schule in gleicher Größe gedeckt, ohne dass Geld zugeschossen werden müsste. Durch die so genannte Neuwertversicherung kann also alt gegen neu getauscht werden. Schon allein das ist ein Vorteil. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Zuschnitt, die Architektur der Schule zu optimieren. Davon waren wir ausgegangen und haben lange Zeit keinen erweiterten Finanzbedarf gesehen.

Nun gibt es eine Planung, die uns inklusiv einiger Perspektiven und eines virtuellen Fluges durch das Gebäude sehr schmackhaft gemacht wird.

Zu den Neubaukosten werden uns die Summen der Schätzungen der Kostengruppe 300 Baukonstruktion, 400 Technische Anlagen und 700 Baunebenkosten vorgelegt. Die Kosten der Gruppe 500 Außenanlagen sind mangels Planung grob gegriffen. Zu den Kosten der Gruppe 600 Ausstattung liegen keine Zahlen vor. Kosten im Bereich des Altbaus sind noch nicht ermittelt. Hier wurde in der letzten Sitzung eine erste Zahl prognostiziert. Die Kosten in Gänze sind also noch unbekannt. Zurzeit liegen Zahlen für ca. 2,5 Mio. € vor. Die Versicherungssumme beträgt eine knappe Mio. €. Die Kosten der Wiedererrichtung werden sich also mehr als verdoppeln.

Das wirft nun einige Fragen auf:

  • Muss das Gebäude breiter und länger werden als der Vorgängerbau? Der Keller ist erhalten worden, weil davon ausgegangen wurde, dass auf ihm aufgebaut wird. Nun ragt der Neubau auf drei Seiten über den alten Keller hinaus. Wenn die Planung so umgesetzt würde, hätte man den Keller besser abgerissen, als ihn mit einigem Aufwand zu retten. Der geplante Schulbau bietet doch auch in der Höhe mehr Raum und er nutzt die bis zum Brand vermietete Wohnung. Muss der neue Flur nun unbedingt so breit sein, dass sich in ihm zwei Kraftfahrzeuge begegnen können?
  • Muss das Gebäude gleich an beiden Enden verlängert werden? Sicherlich auch aufwändiger, als wenn nur an einer Seite angebaut wird.
  • Warum braucht eine Schule, die vorher zwei Treppenhäuser hatte, nun drei? Und wenn eine zusätzliche Treppe zum Flüchten gefordert wird, reicht nicht eine günstigere Stahlkonstruktion? Die Lehrkräfte und Kinder werden die zusätzliche Treppe im Normalbetrieb nicht nutzen.
  • Bedarf es eines Luftraums von 45m²? Auf dieser Fläche spielt kein Kind. Der Luftraum hat schon die Größe eines Nebenraumes zu einer Klasse.
  • Muss wirklich das Gelände um die ganze Schule komplett um einen Meter angehoben werden um Barrierefreiheit zu erreichen?
  • Kann nicht ein Teil der Räume in das noch zum Teil ungenutzte alte Dachgeschoss gelegt werden?

 

Angesichts der enormen Kosten, glauben wir, dass es nicht ausreicht, nach kreativen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen - so wichtig die sind, sondern dass noch an der Planung gearbeitet werden muss. Denn wir müssen den Wiederaufbau der Schule auch immer im Verhältnis zu den anderen Schulen, den übrigen Investitionen und unseres Haushaltes bewerten. Das ist nicht immer einfach.

Wir begrüßen den Einsatz der Eltern und der Lehrkräfte für Ihre Schule, für Ihre Kinder. Wir sind davon überzeugt, dass mit ihrem Einsatz durch den Wiederaufbau ein besserer Schulbau entsteht als vorher, auch wenn Kompromisse gemacht werden. Wir sind dazu bereit.



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