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Mit Richard Dammann haben die Grünen in Nottuln einen echten "Poahlbürger" Nottulns in ihren Reihen. Immer interessiert für alles, was mit Nottuln zu tun hat, gelernter Schreiner und studierter Architekt, kann er viel erzählen über die Geschichte und die Baukunst in Nottuln.
Dies tat er im Sommer 2017 zweimal bei von ihm geführten Expetitionen durchs Dorf, wo er schon mal mit seinem Wissen kokettierte: "Es gibt nicht viel zu sehen und ich weiß auch nicht viel, aber um ehrlich zu sein, man weiß auch nicht viel.".
Und dann hörte man so interessante Sachen wie:
"Die Burg stand schon vor dem Stift, dass sich in ihrem Schatten ansiedelte. Es sind zwar keine Mauern zu sehen und der Burgteich ist in den 60er Jahren zugeschüttet worden. Doch gibt es einige Spuren im Gelände, die zu deuten sind und den unverwechselbaren Reiz der "Burg" in Nottuln ausmachen.
Durch das Bodendenkmal hat sich aber auch das letzte Stück parzelliertes Gartenland erhalten, das früher das ganze Dorf umgab. Es wurde auch intensiv auf die Bebauung rund um die Burg eingegangen. Die eigentliche Burg war mit ihren Rändern, den ehemaligen Mauern oder Wällen, lange nicht bebaut.
An der Burgstraße standen die Gebäude schon immer dicht am Straßenrand, während an der Hagenstraße die älteren Gebäude im Hintergelände standen und zum Teil noch stehen. Die Teilnehmer sahen an der Hagenstraße das vermutlich letzte Dreiständerhaus in Dorf. Auch wurde an Beispielen aufgezeigt, wie das normale Nottulner Haus in etwa aussah und funktionierte und dass die Aufbesserung fast immer nach dem gleichen Schema ablief.
Erst wurde das vermeintlich schäbige Fachwerk verputzt, dann wurde verklinkert, in der Regel nur die Straßenfront. Schön war zu sehen, dass an besonderen Stellen im Straßenlauf oft noch alte Sandsteinfassaden stehen, die von den Besitzern liebevoll gepflegt werden.
Ein fast noch spürbarer Verlust ist die Allee am Prozessionsweg, der nun Havixbecker Straße heißt, und den alten Dorfrand nach Stevern schloß. Die Straße ist leider zur Rennpiste verkommen."
Die zweistündige Führung klang im Krankenhauscafé noch gemütlich aus, da noch viel zu erzählen war.
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